Freizeitreiten
Freizeitreiter sind eine große und ständig wachsende Gruppe. Sie legen besonderen Wert auf eine
harmonische Beziehung zwischen Mensch und Pferd und die Achtung der Natur. Sie halten ihre
Pferde artgerecht meist im Offenstall. Sie reiten häufig nach der Leichten Reitweise oder nach dem
Westernreiten. Im Gegensatz zu den Turnierreitern nehmen sie eher nicht an
leistungssportlichen Wettkämpfen aber zunehmend an Breitensportwettbewerben teil.
Wanderreiten
Wanderritte können allein, in kleinen oder großen Gruppen, selbst organisiert oder geführt, über
einzelne oder mehrere Tage bis Wochen durchgeführt werden. Beim Wanderreiten steht immer das
gemeinsame Erleben der Natur im Vordergrund. Also eine langsame, ursprüngliche und
umweltfreundliche Art des Reisens, das bessere Kennenlernen sowohl der Landschaft als auch des
Pferdes, mit dem man beim Wanderreiten den ganzen Tag zusammen ist und von dessen
Wohlergehen das Ankommen am Ziel entscheidend abhängt.
Es gibt spezielle Reitwanderkarten, in denen getestete und teilweise speziell fürs Wanderreiten
gepflegte Wege mit allen notwendigen Stationen verzeichnet sind. Auch Kurse, Lehrgänge,
Wettkämpfe und Abzeichen werden angeboten.
Übernachtet wird beim Wanderreiten unter freiem Himmel, beim Bauern, in Zelten oder auf
Pferdehöfen, die Übernachtungsmöglichkeit für Pferd und Reiter bieten. Das Gepäck wird entweder auf
dem Reitpferd in Satteltaschen vor und hinter dem Sattel transportiert oder auf einem mitgeführten
Packpferd. Wanderreiten gilt als die älteste Form der Nutzung des Pferdes durch den Menschen. Es
setzt ein ausgebildetes, gehorsames und verkehrssicheres Pferd voraus, fördert aber auch dessen
Selbständigkeit und erlaubt dem Reiter dadurch die intensivste "Zwiesprache" mit seinem Reittier.
Als Wanderreitpferd eignen sich besonders die naturbelassenen Reitpferderassen (Robustpferde),
Kleinpferde und Araber, aber auch Warmblüter und sogar Maultiere. Wichtig für das Wanderpferd ist
vor allem (neben der mentalen Eignung) ausreichende Tragfähigkeit des Rückens und ein stabiles
Fundament, sowie gesunde Beine.
Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) Vornehmlich dem Breitensport mit dem Pferd und Fragen der artgerechten Pferdehaltung verschrieben
hat sich die 1973 gegründete Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland
(VFD). Ursprünglich aus einer Initiative gegen eine Anfang der siebziger Jahre geplante starke Einschränkung
des Reitrechts in Wald und Flur entstanden, stellt die Lobbyarbeit für Reitrechte auch heute noch
einen wichtigen Bestandteil der Arbeit des VFD dar. Darüber hinaus bietet der VFD Ausbildungen
etwa Bereich Pferdekunde, Wander- und Geländereiten an und veranstaltet eigene Turniere und
Prüfungen.
Jagdreiten
Unter Jagdreiten versteht man das Reiten hinter Hunden. Geritten wird auf einer Geländestrecke mit
natürlichen Hindernissen. Anders als bei der Fuchsjagd ist Jagdreiten reiner Pferdesport, es wird also
kein Wild gejagt. Die Hunde (Meute) jagen auf der so genannten Schleppe, die mit einem Duftstoff
gelegt wird. Die Reiter folgen dem Master und der Equipage in verschiedenen Feldern und überqueren
dabei die Hindernisse. Geführt werden die einzelnen Jagdfelder von Pikeuren.
Eine andere Art des "Jagdreiten" ist das Bogenreiten bzw. berittenes Bogenschießen.
Während das Pferd innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine Bahn entlang galoppiert, schießt der Reiter
mit dem Bogen auf drei unterschiedlich ausgerichtete Scheiben in der Mitte der Bahn. Entsprechend der
Scheibenausrichtung (nach vorne - mittig - nach hinten) und des jeweiligen Scheibenringes werden
Punkte vergeben. Sind Pferd und Reiter schneller als die vorgegeben Zeit, werden die Sekunden als
Bonuspunkte gutgeschrieben.