Distanzreiten (engl. Endurance Riding) ist ein Pferdesport in dem es darum geht, eine große
Entfernung zu Pferd so schnell wie möglich zu überwinden. Dabei kommt es auch darauf an, die
Pferde nicht zu überfordern. Eintages-Distanzritte werden auf Strecken von 25 bis 160 Kilometern
ausgetragen. Zu den bekannten Mehrtageswettbewerben zählen die Ritte "Wien-Budapest" und der
"Trabweg West", der vom Elsaß an die Nordsee führte.
Distanzritte werden in einem höheren Tempo geritten - bei ihnen handelt es sich genaugenommen um
Rennen über eine Strecke von mindestens 25km und höchstens 160km an einem Tag. Um sich für die
Teilnahme an einem Distanzritt zu qualifizieren, müssen Pferd und Reiter mindestens
eine Platzierung pro unterschiedliche Distanz absolviert haben. Zusätzlich muss der Reiter über das Reitbrevet verfügen
damit dieser mit dem Pferd überhaupt an einem offiziellen Distanzritt teilnehmen kann.
Auch wenn der Distanzsport ein Wettkampf "gegen die Uhr" ist, nehmen viele Teilnehmer nach dem Motto
"Angekommen ist gewonnen" teil.
Was ist Distanzreiten
Distanzritte stellen eine besondere und einzigartige Herausforderung für Pferd und Reiter dar, denn
das Pferd muss auf unterschiedlichem Gelände viele Kilometer zurücklegen und trotzdem frisch und
gesund ins Ziel kommen. Einfach ausgedrückt liegt der Sinn des Distanzreitens darin, ein Pferd in
einer vorgegebenen Geschwindigkeit über eine ebenfalls vorgegebene Strecke zu reiten. Kondition und
Gesundheitszustand des Pferdes werden vor dem Start und nach dem Zieleinlauf von Tierärzten
überprüft, bei längeren Ritten auch in einer bis zu 40 Minuten langen Pause. Pferde die vom Tierarzt
aus irgendeinem Grund für reituntauglich erklärt werden, müssen ausscheiden; so ist sichergestellt,
dass kein Pferd bleibende Schäden davonträgt.
Alle Teilnehmer starten gleichzeitig, und das vorgeschriebene Durchschnittstempo darf nicht
unterschritten werden. Sieger ist das Pferd, das zuerst durchs Ziel geht und die nachfolgende
Tierärztliche Untersuchung ohne Beanstandungen übersteht. Wenn zwei Reiter das Ziel gleichzeitig
erreichen, gewinnt das Pferd mit den niedrigsten Puls- und Atemwerten - gemessen 20 Minuten nach
Zieleinlauf.
Distanzreiten bedeutet auch, dass der Reiter spüren muss, wie gut sein Pferd geht und wie es mit den
Bodenverhältnissen zurechtkommt und er muss Tempo und Reitweise darauf einstellen. Unter
Umständen muss er aber auch bereit sein, auf eine Platzierung zu verzichten, um sein Pferd nicht zu
überfordern.
Im Distanzreiten werden Welt- und Europameisterschaften sowie Nationenpreise ausgetragen.
Insbesondere in der arabischen Welt ist dieser Sport populär, denn als Distanzpferde sind arabische
Pferde prädestiniert. So waren 1998 und 2005 die Vereinigten Arabischen Emirate Gastgeber der
Weltmeisterschaften im Distanzreiten.
Viele Menschen sind der Ansicht, Distanzreiten wäre ein bequemer Sport, eine Art verlängerter
Sonntagsritt. Falsch, Distanzreiten ist ein ernsthafter Sport, der viele Stunden des Trainings und der
Vorbereitung erfordert. Es ist vonnöten, dass Pferd und Reiter fit genug sind um den gestellten
Anforderungen zu genügen. Dazu gehört eine entsprechende Pferdehaltung, d.h. eine optimale und auf
das Pferd und die zu erbringende Leistung abgestimmt Fütterung, Training im offenen Gelände und viel
Weidegang damit das Immunsystem und die Muskulatur gestärkt werden kann. Je höher das Ziel
gesteckt wird umso mehr Perfektion wird in der Haltung und Ernährung wird nötig.
Den meisten Distanzreitern gefällt an diesem Sport, dass sie ständig Neues über ihr Pferd und seine
natürlichen Fähigkeiten erfahren; sie müssen bei jedem Ritt neue Anforderungen stellen und dann
beurteilen, wie das Pferd darauf reagiert. Zusätzlich kommen noch die verschiedenen, je nach
Austragungsort, landschaftlichen Erlebnisse hinzu, welche für Pferd und Reiter immer wieder seinen
Reiz bieten.
Ein Traum vieler Distanzreiter ist die Teilnahme an einem 160 km Ritt. Da Distanzritte in
unterschiedlichen Längen ausgeschrieben werden, können Neulinge klein anfangen und laufen nicht
Gefahr ihr Pferd und sich selbst zu überfordern und zu überschätzen. So kann man allmählich seine
Anforderungen steigern. Es kann zwei oder drei Jahre dauern, bis man das Ziel
"160 km" erreicht.